Gedanken zum Blog

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Die digitale Öffentlichkeit ist eine reale Begebenheit, mit der wir als Internet-Nutzer täglich in Kontakt kommen. Doch wie gehen die User mit dieser Realität um? Was ist die digitale Öffentlichkeit überhaupt und wo bleibt da unsere Privatsphäre? Welche Möglichkeiten bietet uns das Netz in dieser Hinsicht und wo lauern die Gefahren?
Folglich kommen neu zu unserem realen Leben auch digitale Aspekte hinzu, die oft unbewusst hingenommen werden. Um das Bewusstsein zu schärfen, müssen aber die Hintergründe begriffen werden.

Um dies zu ermöglichen, versuche ich in einem ersten Teil die Begriffe “digitale Öffentlichkeit“ und „digitale Privatsphäre“ an realen Beispielen zu erläutern. Im Verlauf der Diskussion möchte ich schliesslich die Grenzen und Möglichkeiten erörtern und zum Schluss ein Fazit über die gesamte Thematik ziehen.

coco/25.10.12


Sonntag, 13. Januar 2013

Was lernen wir aus der Thematik der sozialen Netzwerke?



Privatsphäre

Einerseits wurde bewusst, dass in der digitalen Welt eine Privatsphäre lediglich in Form von Datenschutz besteht. Die Frage, wie viel wir von uns preisgeben und wie wir unsere Daten schützen können, ist hierbei zentral. Auch dürfte man provokanter Weise behaupten, dass es im Netz nicht wirklich eine richtige Privatsphäre gibt, lediglich eine Vermeintliche. Doch nicht desto Trotz werden wir soziale Netzwerke nutzen.

Was mir persönlich auffällt ist, dass sich die Nutzerinnen und Nutzer schlichtweg nicht mit dem Thema befassen. Sie wissen nicht, dass sie beispielsweise Rechte abgeben, wenn sie Bilder hochladen, oder Inhalte veröffentlichen. Auch wissen viele nicht, dass wenn man etwas veröffentlicht möchte, man Urheberrechte beachten muss. Die Devise ist hierbei jedoch klar. Was nicht von mir stammt, bei dem wird klar deklariert von wem es ist.

Unsere Eigenverantwortung

Somit sind wir beim Standpunkt, wie ihn Jeff Jarvis mal behauptet hat: Internet ist rein öffentlich. Doch wir können gewisse Schritte unternehmen, unsere Öffentlichkeit klein zu halten. Aber eben, was mal veröffentlicht wurde, bleibt im grossen Elefanten-Gedächtnis „Internet“. Das Netz vergisst nicht. Und das ist der Leitsatz, den wir uns hinter die Ohren schreiben sollten. Nur wenn wir EIGENVERANTWORTUNG beweisen, sind wir auch Netztauglich. Und das möchte ich den Lesern meines Blogs auf dem weiteren Weg mitgeben. Zeigt Verantwortung und überdenkt jeden Beitrag, den Ihr veröffentlicht.

Das Nuten der sozialen Netzwerke ist schlicht weg Imagepflege und darum müssen wir uns auch fragen, wie wir vielleicht zu einem heiklen Thema in 10 Jahren stehen. Möchten wir dann mit gerade diesem Thema, das wir gewählt haben, in Verbindung gebracht werden? VORAUSSICHT IST DIE MUTTER DER PORZELLANKISTE. So könnte man meinen.


Den Spass nicht vergessen

Doch bei allen aufkommenden Sicherheitsaspekten und –Gedanken. Soziale Medien machen doch einfach Spass und das ist die Hauptsache. Kontakte, die wir sonst nie mehr gepflegt hätten werden wieder aktuell, Kommunikation von Kontinent zu Kontinent wurde einfacher, alles wirkt ungezwungener. Hoffen wir, dass die sozialen Medien überdauern und nicht lediglich eine Spur der Zeit ist, die langsam verblasst.

Coco / 13.01.2013

Die Arbeitswelt und soziale Medien



Wie gehen Unternehmen eigentlich  mit den Sozialen Medien um? Wie nutzen sie die digitale Öffentlichkeit für sich? Was für Angebote stehen den Unternehmen zur Verfügung? Die andere Seite ist die des Mitarbeiters. Wie stehen die Unternehmen dem Mitarbeiter gegenüber?


Soziale Medien als Werbeplattform


Die Sozialen Netzwerke sind permanent in unserer Wahrnehmung vorhanden. Vor allem im privaten Bereich. Doch immer mehr nutzen Unternehmen die Sozialen Netzwerke als Werbeplattform. Sie stellen dort ihre Unternehmen vor, das Team das zusammenarbeitet, aber auch die Produkte oder Angaben zu den Produkten werden beispielsweise über Facebook präsentiert. Es gibt bereits unzählige Unternehmen, die sich auf die Erstellung von Firmenprofilen für andere Unternehmen spezialisiert haben.
So wurde auch in dem Betrieb eine Facebook-Seite erstellt. Es kam ein Fachmann in unser Geschäft, der sein Hobby zu seinem Beruf gemacht hat. So schien es mir zumindest. Er richtete sehr schnell das Facebook-Profil für unseren Betrieb ein, erklärte meiner Mitarbeiterin, die von nun an für die Pflege des Auftritts verantwortlich ist, wie sie neue Bilder einfügen kann. Denn, so sagte er uns, Aktualität ist das wichtigste bei einem solchen Facebook-Auftritt. Nun gut, gesagt getan. Das Profil war fertig gestellt und die „Freunde“ konnten kontaktiert werden. Dies funktionierte sehr gut. Rasch konnten wir viele Freundes-Anfragen verbuchen.

(Bildquelle: gettyimage.ch)


Doch nun kommt der rechnerische Teil dazu. Wenn man extra jemanden in einem Betrieb bereitstellen muss, der das Facebook-Profil betreut, kann dies zu innerbetrieblichen Zielkonflikten führen. Ob wohl es bei uns gut funktionier, kann ich mir gut vorstellen, dass es für andere Betriebe durchaus problematisch sein kann, ein Facebook-Profil auf dem Laufenden und damit aktuell halten zu können. Denn zu Beginn, so machten wir die Erfahrung, ist es sehr zeitaufwendig, ein Profil instand zu halten, vor allem wenn die Betreuungsperson noch nicht so geübt im Umgang mit den sozialen Netzwerken ist.

Der Nutzen einer solchen Plattform ist sicherlich, dass man schnell an den Kunden gelangt und ihm die für Ihn relevanten Informationen zukommen lassen kann. Doch, was ist besser an den neuen Werbemitteln, als an den herkömmlichen?



Vorteile gegenüber den herkömmlichen Werbeplattformen:

 

Sieht man sich die Nutzergruppen von den beiden Werbeplattformen an, so sieht man schnell, dass (momentan) die Jungen eher auf den sozialen Netzwerken als in den Zeitungen für Werbung zugänglich sind. Vor allem, wenn man bedenkt, da man die als „Freunde“ aufgeführten Geschäfte im realen Leben auch besucht und dort einkauft. Und hier liegt meiner Meinung nach klar der Vorteil gegenüber den herkömmlichen Werbemitteln. Man bekommt wirklich personalisierte Werbung. Die nicht wie die dem Begriff „personalisierte Werbung“ zugeordnete Werbung, einfach unsere Suchgewohnheiten beispielsweise auf Google analysiert und die Werbung somit zugeschnitten auf meine IP-Adresse zustellt. Nein. Die Werbung erhalten wir von den Geschäften, die wir als „Freund“ aufgeführt haben. Wir sehen somit gleich bei den Neuigkeiten unserer ganz eigene Pinnwand (Facebook) was die Geschäfte diese Woche für Aktionen haben und ob es sich lohnt, nach dem Arbeiten kurz vorbeizugehen um es zu kaufen. In diesem Sinne ist das Anlegen eines Facebook-Profils – um bei meinem Einstiegsbeispiel zu bleiben – durchaus sinnvoll.
Und dass viele Unternehmen auf diesen Zug aufspringen, beweist dies.

Arbeitsstelle und soziale Netzwerke

 

Anders sieht es aber bei der Arbeitnehmerseite aus. Obwohl sich die Unternehmen vermehrt mit den sozialen Netzwerken befassen, ist es den Mitarbeitern weiterhin untersagt, sich während der Arbeitszeit einzuloggen. Um dies zu gewährleisten gilt oft ein Handyverbot am Arbeitsplatz. Ist dies nicht ein Widerspruch gegenüber der vorherigen Verhaltens- und Sichtweise, die sozialen Netzwerke als Werbeplattform zu benutzen? 



 (Bildquelle: gettyimages.ch)



So gibt es genügend Beratung im Internet, was denn nun erlaubt sein sollte und wo sich der Arbeitnehmer zurücknehmen muss. Problematisch an dieser Situation ist, dass die sozialen Medien noch recht jung sind und deren Kommunikationsform somit in der ganzen Gesellschaft noch nicht richtig angekommen sind. So lassen sich im Netz genügend Beispiele zu dieser Thematik finden. So hört man von Arbeitnehmern, die ihre Stelle wegen der Nutzung am Arbeitsplatz verloren haben, oder eine Stelle gar nicht erst antreten durften, da sich das Unternehmen über die potenziellen Angestellten im Netzt informieren. Dass sie hierzu schlichtweg private Daten auswerten und sich diese zu Nutzen machen stellt für sie kein Tabuthema dar. Auch nicht, wenn sie hierzu über einen anderen Mitarbeiter an die Daten gelangen, damit sie nicht als die Unternehmung, wo sich die Person beworben hat, erkannt wird.

Eine Spannende Aussage macht dabei Urs Egli, Rechtsanwalt. In seinem Bericht bespricht er die Thematik der sozialen Netzwerke und des Arbeitsverhältnisses. Ein Grundsatz besagt, dass es kein Recht auf Internet am Arbeitsplatz gibt. Doch oft ist es der Fall, dass das Netzt am Arbeitsplatz vorhanden ist. Der Arbeitgeber argumentiert dabei, dass der Arbeitnehmer dem Arbeitgeber seine Zeit (Arbeitszeit) schuldet. Und oft ist es doch so, dass es interne Regeln zur Nutzung des Netz gibt. Spannend ist aber, dass der Arbeitnehmer private Telefonate (sofern sie nicht überborden) führen darf. Ein „Telefonkränzli“ sollte man aber vermeiden. (zur Publikation).

Nun ich denke auch hier gilt der gesunde Menschenverstand. Denn sonst finden wir in unserer Gesellschaft den Umgang mit den neuen Kommunikationsformen nicht wirklich.


Coco/13.01.2013

Samstag, 5. Januar 2013

Kids: Digitale Netzwerke – ab wann?


Ab wann sollen Kinder mit den sozialen Netzwerken und somit mit der Digitalen Öffentlichkeit in Kontakt kommen? Wann sind Kinder dafür bereit und was sollen Eltern dazu beachten?

Unsere Kinder sehen es draussen in Parks, drinnen in Einkaufszentren, in den Bussen, auf dem Pausenplatz und auch bei uns zu Hause. Menschen und auch Eltern nutzen die Sozialen Medien.


(Bildquelle: gettyimage.ch)

Kinder sind schlau, sie wissen, wenn so viele damit was machen, ist das etwas das offenbar in ist. Und – ja -  es ist ein ganz aktuelles Thema. Schliesslich befassen sich helle Köpfe damit, die Menschen in Nutzergruppen des Internets einzuteilen und uns somit zu schubladisieren (mehr hierzu der Blog „Digital Immigrants, Digital Natives & Net Generation“).

Tipps einer Fachgruppe

 Doch worauf sollen die Eltern achten, wenn ihre Kinder mit den sozialen Netzwerken Liebäugeln? Hierzu hat die Fachgruppe „Social Media Fachgruppe im bvdw“ zehn Tipps für Eltern veröffentlicht, die eine Stütze für die Eltern sein sollen Die Fachgruppe thematisiert, wie man sein Kind mit dem sicheren Umgang mit den sozialen Netzwerken unterstützen kann, wie viel Zeit sinnvollerweise ein Kind damit verbringen soll und wie man die Medienkompetenz des eigenen Kindes fördern kann. Weiter werden die Eltern beim Angebot der sozialen Medien unterstütz. Wichtig ist auch zu wissen, was mit den Daten des Kindes geschieht. Weiter klärt die Fachgruppe über die Rechte der Nutzer auf und wie man bei einem möglichen Mobbing reagieren soll.  (zur Publikation)
Wichtig ist vor allem, dass man sein Kind nicht einfach sich selbst überlässt. Es liegt viel in der Verantwortung der Eltern und die soll auch wahrgenommen werden. Wann das eigene Kind wirklich soweit ist, sich mit sozialen Medien zu beschäftigen liegt bei jedem Kind selbst. Das Eine kommt früher, das Andere später. Sobald die ersten Fragen auftauchen, weiss man, dass das Thema langsam aktuell wird. Spätestens dann sollten sich Eltern, die sich nicht so mit diesem Thema befassen sich darüber informieren.


 (Bildquelle: gettyimage.ch)

Wichtig ist, dass man dem Kind einen bewussten Umgang mit den sozialen Medien lehrt, sprich die Medienkompetenz der eigenen Kinder fördert. So bleibt der Spass mit den sozialen Medien nicht aus. Und unsere Kinder lernen auf Ihren eigenen kleinen Beinen zu stehen.

Coco/05.01.2012

Sonntag, 30. Dezember 2012

Sind wir Abhängige oder Freigeister?

Lassen wir uns eigentlich von der Digitalen Öffentlichkeit manipulieren?


Dies ist eine sehr interessante Frage, denn wer kennt es nicht, rasch noch nachzusehen ob ein E-Mail hereingekommen ist, oder aber auch der berühmte Blick aufs Handy. Ist vielleicht ein SMS angezeigt? Wenn nein - sind wir doch ehrlich - ist da doch ein wenig Frust im Hintergrund. Nicht dass wir in grausamer Enttäuschung in uns versinken und den Tag herüberstreichen lassen wollen. Aber so ein bisschen frustriert? ...

Doch was ist es denn, das uns so an die Medien bindet? Wir sind in den Zeiten des Web 2.0 und der Sozialen Medien zu wahren Aktualitätsjunkies mutiert. Je schneller zu neuen Informationen man kommt, desto besser ist es und zufriedener sind wir. Wir können uns es schlicht weg nicht vorstellen, für eine Schulreise zum Rütli einen halben Tag damit zu verbringen ("verschwenden") die alten Fahrplanwälzer Namens Kursbücher zu durchforsten um die Zugsverbindungen herauszusuchen. Nein. Heute öffnet man kurz den Browser tippt www.sbb.ch ein, gibt die Koordinaten an und voila innerhalb von Sekunden stehen alle möglichen Verbindungen auf dem goldenen Tablett ausdruckbereit zur Verfügung.

 
 

Melde Dich (gefälligst)!


Genau so läuft es doch mit unseren Kontakten. Schreiben wir ein E-Mail erwarten wir innerhalb eines Tages eine Antwort, bei einem SMS wird das Intervall zur Antwort wesentlich verkürzt, und wenn wir Chaten muss sofort die Antwort her! Kommt sie nicht, sind fühlen wir uns missverstanden.

Sehen Sie die Abhängigkeit? Wir müssen nur ehrlich mit uns selbst sein. Und dann sehen wir es. Diesen Schlund der Sozialen Medien, der uns immer mehr zu sich heran zieht. Ist man einmal drin, dann gibt's kein Entrinnen mehr. Nun beinahe. Es benötigt einfach zu viel Aufwand, die eigenen Daten löschen zu lassen, sollte man nicht mehr auf ein Profil zurückgreifen wollen. (Sieh Facebook).

Süchtig ist, wer sich süchtig machen lässt. Doch die Verlockung ist gross. Unser Verhalten im Netz hat sich schlicht weg geändert. Dies bringt Tanja Walter von rp-online.de zur Sprache:

"Viele sind immer online, wenn nicht beruflich, dann privat. Mehr als die Hälfte der Menschen kommunizieren öfter online miteinander als im wirklichen Leben." (zum Artikel

Spannend in diesem Artikel ist vor allem, dass der Mensch wahrlich körperliche Entzugserscheinungen aufweisen kann. Weiter schreibt Frau Walter:

"Die Süchtigen sind in ihrem Denken und Handeln allein auf ihren Konsum fokussiert und werden leicht aggressiv. Sie vernachlässigen ihre beruflichen und privaten Verpflichtungen, ihre nicht-virtuellen sozialen Kontakte und ihre körperlichen Bedürfnisse wie Schlaf, Essen und auch die Hygiene" 

Dies sollte uns wirklich aufhorchen und uns unseren ganz eigenen Konsum näher betrachten lassen. Und wenn wir die Frage, nach weniger Konsum von Sozialen Netzwerken und ob dies uns etwas ausmachen würde, stellen, finden wir unsere Wahrheit.

Man muss nur ehrlich mit sich selbst sein: Süchtig oder nicht süchtig?

coco/30.12.2012

Sonntag, 18. November 2012

Schweizer Bunkermentalität im Netz?



Im ersten Teil meines Blogs definierte ich die Zusammenhänge der digitalen Öffentlichkeit und die Möglichkeit, seine Privatsphäre im Netzt zu wahren. Nun möchte ich die verschiedenen der gelebten Kommunikaionsarten im Netz thematisieren. Das Nutzungsverhalten der Schweizer Bevölkerung soll dabei im Zentrum liegen.


Arten der Kommunikation im Netz


Es existieren verschiedene Arten wie wir im Netz kommunizieren können. Nach der Erfindung des E-Mails Ende der 80er-Jahre, war dies die Methode der Kommunikation im Netz. Danach kamen Chatfunktionen auf, mit denen man sich zu zweien oder in Gruppen unterhalten konnte, was auch heute noch aktuell ist. Und dann kam der Durchbruch der sozialen Plattformen im Netz, wie Facebook, Twitter und Co. Eine weitere Form der gelebten Öffentlichkeit im Netz ist das Bloggen.
Die Kommunikation wurde somit immer öffentlicher. Dies soll untenstehende Grafik verdeutlichen:


 
(Netzkommunikation, eigene Grafik)



Nutzung der verschiedenen Plattformen in der Schweiz


Das "World Internet Project", an dem die Schweiz 2011 erstmals teilnahm, hat zum Thema Nutzungsintensität des Internets und den Nutzungsmustern einige interessante Auswertungen hervorgebracht.

Bei der Erhebung zum digitalen Sozialisieren kam nachstehende Grafik zustande. Es wurden 851 Internetnutzer ab 14 Jahren befragt.




Bei dieser Auswertung kommt klar heraus, dass wir Schweizer eher zu den Vielnutzern der Sozialen Medien gehören. In der Grafik sind diese an 3. Stelle.

Mit Twittern, das wohl öffentlichste Angebot in der Auswertung (11%), haben wir Schweizer offensichtlich nicht so viel am Hut. Das Bloggen an sich wurde in dieser Statistik nicht berücksichtig, doch schätze ich, dass es nicht allzu viele sind.

Die Sozialen Netzwerke nutzen die Schweizer aber allgemein rege (54%). Somit ist etwas mehr als die Hälfte der Schweizer Bevölkerung in einer begrenzten digitalen Öffentlichkeit unterwegs.

(In meinem Klassenzimmer sind es zwar etwa 99,5%, doch dies ist ja auch keine repräsentative Erhebung, wie das World Internet Project.)

Vergleicht man nun diese Grafik mit meiner, ist folgender Leit-Satz erkennbar:

„Je öffentlicher, desto ungenutzter.“ Die altbekannte Bunkermentalität der Schweizer lässt grüssen. Ich möchte aber mit meiner Aussage nicht behaupten, dass wir Schweizer es nicht könnten. Vielleicht kommen uns hierbei einfach unsere ureigenen Eigenschaften in die Quere.

Wir lieben es Überschaubar, sind manchmal vielleicht etwas „bünzlig“, Höflichkeit ist für uns zentral, und wir können uns gut Zeit für etwas nehmen, das uns wichtig ist. Da wir fast schon bockig demokratisch denken, gefällt uns vielleicht einfach das „gläserne Menschsein“ nicht.

coco/18.11.2012

Montag, 5. November 2012

Soziale Medien und Privatheit – ein Wiederspruch?



Bei meinem Blogbeitrag über die „digitale Privatsphäre und deren Schutz“ vom 19.10.2012 ist eine Frage aufgetaucht, die meine Aussage zu dem Zusammenhang zwischen dem „Nötigsten von sich preisgeben“ und der „Sozialen Medien“ hinterfragt:
Wie kann man sozial sein, folglich sich austauschen und interaktiv sein, wenn man nur das Nötigste von einer Person weiss. Kann man unter diesen Gegebenheiten denn wirklich den Dialog suchen und miteinander diskutieren? (Die gestellte Frage ist im Kommentar zum Blog vom 19.10.2012 nachzulesen.)
 
Diesem Thema möchte ich einen eigenen Beitrag widmen, denn dies scheint mir ein zentraler Punkt im Thema um die „Digitale Öffentlichkeit“ zu sein. Im Blogbeitrag von 19.10.12 ging es um die Auseinandersetzung mit dem Thema „Digitale Privatsphäre und deren Schutz“.



Privatsphäre im Netz

(Bildquelle: pixelio.de)

Die digitale Privatsphäre ist im Netz nur mittels Datenschutz durchzusetzen. Hierzu zähle ich auch den bewussten Umgang mit seinen eigenen Daten. Sei es nun das Geburtsdatum, die Adresse oder auch die Telefonnummer. Alles was wir über uns preisgeben, bleibt im Netz auch Jahre nach der Publikation abrufbar. Unter diesen Gegebenheiten empfinde ich es als eine Notwendigkeit die eigenen persönlichen Angaben zu schützen. Dies im Sinne dessen, was man über sich in einem von sich erstellten Profil angibt. Meiner Meinung nach ist diese Variante ein sehr einfaches aber denn noch wirksames Mittel, sich vor dem Missbrauch seiner Daten im Netz zu schützen. Je weniger jemand über mich weiss, desto sicherer ist man im Netzt.


Profile von Sozialen Medien – Mögliche Angriffsflächen

Wenn man zu viel von sich in einem Profil angibt, ist man angreifbarer auf der gesamten Linie. Ein mögliches Szenario wäre folgendes: Jemand schreibt ständig darüber wo er oder sie sich gerade aufhält. Durch die von ihm oder ihr veröffentlichten privaten Daten kann von Dritten ein genaues Profil über die Gewohnheiten der Person erstellt werden. Ein Übergriff im realen Leben kann daher eher einfach erfolgen. Nicht in dieser, aber in einer ähnlichen Form erging es einer Bekannten vom mir.

Daher frage ich mich ob es wirklich von essentieller Wichtigkeit ist, wenn ich in meinem Status des Profils eines Sozialen-Medien-Anbieters veröffentliche, wo ich mich gerade aufhalte, beispielsweis in welchem Kaffee ich sitze, wo ich nun zu diesem Zeitpunkt für jedermann zu finden bin. Aus diesem Grund denke ich, ein vorsichtiger Umgang mit meinen privaten Angaben kann sicher nicht schaden.
Ich beispielsweise gebe nicht wirklich viel von mir und meinen persönlichen Gewohnheiten preis. Auch sind meine Profile nicht öffentlich einsehbar. Und trotzdem kann ich mich mit Freunden in den sozialen Medien austauschen. Im privaten Bereich ist es nicht wichtig, mit vollständigem Namen im Netz auffindbar zu sein. Diejenigen, die mich kennen, wissen, wie sie mich im Netz finden können. Beruflich bin ich nicht mit meiner Privatadresse im Netz zu finden. Ich finde dies nicht für nötig.


Online-Kontaktpflege

(Bildquelle: pixelio.de)

Die Online-Kontakte der Sozialen Netzwerken bilden unser Umfeld im Internet ab. Besthende Kontakte wollen gepflegt und neue geknüpft werden. Unterhält man sich nun online mit einem neuen Diskussionspartner, sollte man darauf achten, worüber man spricht. Dabei unterscheide ich die fachlichen von den privaten Unterhaltungen. Bei einer Fachdiskussion kommt man schnell mit Unbekannten in spannende Diskussionen. Bei neuen Kontakten, bei denen private Unterhaltungen im Vordergrund stehen, empfinde ich es als sinnvoll, dem Gesprächspartner nicht gleich alles von sich zu erzählen. Zuerst möchte ich wissen, ob jemand vertrauenswürdig ist. Dabei ist man auf die eigenen Menschenkenntnisse angewiesen – nur dass sich dies online schwieriger gestaltet, als im realen Leben. Meistens sieht man sein Gegenüber nicht. Und hier befindet sich der springende Punkt dieses Themas. Man muss für sich einen Mittelweg zwischen dem Schutz der eigenen Privatsphäre und dem Knüpfen neuer Kontakte finden. Dabei schlissen sich die beiden Pole nicht automatisch aus.


Der Wiederspruch zwischen Sozialen Medien und Privatsphäre

Ob es nun an sich ein Wiederspruch ist, „nicht zu viel von sich preiszugeben“ und dennoch die sozialen Kontakte zu pflegen oder neue zu knüpfen, liegt im Auge des Betrachters selbst. Jemand der sich oft auf den sozialen Plattformen bewegt, gibt dabei wohl eher mehr von sich preis als jemand der nur gelegentlich die Plattformen nutzt. Dies ist jedoch keine allgemeingültige Regel.

Für mich persönlich ist es durchaus möglich, soziale Kontakte zu pflegen und neue zu knüpfen und gleichzeitig darauf zu achten, worüber ich mich nun äussere und worüber nicht. Heikle Themen bespreche ich lieber im physischen Rahmen, wo ich mein Gegenüber auch wirklich sehe. Wenn ich mich fachlich austauschen möchte, kann ich dies, auch ohne meine ganz persönlichen Daten preiszugeben, tun. Es reicht bekanntzugeben, welches mein Fachbereich ist und in welchem Bereich ich arbeite. Für mich besteht somit kein Wiederspruch darin, auf meine Daten zu achten und dennoch meine Kontakte zu pflegen. Der Umgang mit den Meden ist schlussendlich Sache des Benutzers.

Was denken Sie / denkt Ihr? Steht der bewusste Umgang mit seinen persönlichen Angaben im Wiederspruch zu den sozialen Medien?


coco/05.11.2012